Hundstage – warum diese so gar nichts mit Deutschlands zweitliebstem Haustier zu tun haben, für Hundebesitzer aber dennoch wichtig sein sollten
In Europa werden die heißen Sommertage im Zeitraum vom 23. Juli bis 23. August als Hundstage bezeichnet, wobei der Namensgeber nicht etwa ein tatsächlicher Vierbeiner war, sondern das Sternbild „Großer Hund“ (Canis Major), das eben in dieser Zeitspanne aufgeht und zum Ende komplett sichtbar ist. Hellster Stern ist Sirius, bei klarer Sicht bereits früh morgens zu entdecken. Ein griechischer Mythos erzählt, dass das Feuer des Sirius in Verschmelzung mit dem Sonnenlicht für die enorme Sommerhitze verantwortlich ist.
Hundstage verschoben
Durch die Präzession unserer Erdachse haben sich die Hundstage um geschätzt einen Monat verlagert, denn Sirius ist hierzulande frühestens ab Ende August wirklich sichtbar. Dennoch werden – der alten Tradition geschuldet – die heißesten Wochen des Jahres eben „Hundstage“ genannt.
Hunde schwitzen anders
Und auch, wenn die Hundstage nun tatsächlich nicht auf das Lebewesen Hund zurückzuführen sind, sollten Hundebesitzer während der heißesten Zeit des Jahres intensiv auf ihre Lieblinge achten. Denn anders als wir Menschen können Hunde nicht über die Haut schwitzen, sondern nutzen ihre Schweißdrüsen an den Pfoten und hecheln, um ihre Temperatur anzupassen.
10 Tipps, wie du und dein Hund die Hundstage gut überstehen
01
Achte tagsüber auf viel Ruhe und ausreichend Wasseraufnahme (trinkt dein Hund zu wenig, kannst du das Wasser mit etwas Rinderbrühe, Sahne etc. „aufpeppen“).
02
Lege beim Spaziergang (möglichst sehr früh und sehr spät) immer wieder Pausen an schattigen, kühleren Plätzen ein und habe stets genügend Flüssigkeit für alle dabei. Vermeide auf jeden Fall Fahrradfahren, Joggen oder sonstige sportliche Aktionen mit deinem Hund. Und suche dir Wald- oder Wiesenwege, Asphalt wird bei Sonneneinstrahlung extrem heiß. Mache dazu gerne einen Selbsttest, indem du die Rückseite deiner Hand für etwa 10 Sekunden auf den Teerbelag hältst. Wird es dir zu unangenehm? Dann ist der Asphalt auch definitiv zu heiß für die Pfoten deines Lieblings.
03
Nutze Wasserstellen (aber bitte vorsichtig sein, ein Hund sollte nie überhitzt in kaltes Wasser springen) oder befeuchte deinen Hund regelmäßig an Pfoten, Beinen und dem Bauch (also immer von unten nach oben). Suche schwimmbare Leckerlis, die dein Liebling aus einem Bach (oder kleinen, im Garten aufgestellten Becken) fischen kann. Oder biete ihm ein nasses, kaltes Handtuch als Liegefläche oder Auflage über dem Körper an. Auch ein angefeuchtetes T-Shirt über dem Rumpf wird von vielen Hunden als sehr angenehm empfunden. Wenn ihr gemeinsam an einen See zum Baden geht, achte darauf, dass der Hund nie zu lange am Stück im kühlenden Nass bleibt, denn schnell kann es auch zu einer sogenannten Wasservergiftung durch das Schlucken von zu viel Wasser kommen.
04
Achte beim Füttern auf kleinere, dafür häufigere Portionen, gerne leichte Kost mit Quark, Hüttenkäse, Joghurt etc. gemischt, damit die Verdauung den Kreislauf nicht zusätzlich zur Hitze belastet.
05
Hunde-Eis, egal ob fertig gekauft, oder zum Beispiel mit Joghurt, Buttermilch und Früchten ganz leicht selbst hergestellt, wird jederzeit gerne genommen.
06
Überprüfe regelmäßig das Fell deines Lieblings. Ist es zu dicht oder die Unterwolle zu mächtig, dann bürste, trimme oder schere. Aber Vorsicht, die Haare des Hundes haben auch die Funktion eines natürlichen Sonnenschutzes, daher ist sehr auf die rassetypischen Eigenschaften zu achten.
07
Auch Hunde benötigen Sonnenschutz, wenn sie z.B. kahlere Stellen am Körper (besonders Ohren und Hals) oder eine sehr helle Nase haben.
08
Ein Hund hat bei Hitze nichts im stehenden Fahrzeug zu suchen, dies kann in kürzester Zeit zu lebensgefährlichen Gesundheitsproblemen und Hitzschlag führen. Lass dein vierbeiniges Familienmitglied zu Hause, wenn du einkaufen gehst oder sonstige Termine hast
09
Vermeide Zugluft beim Autofahren oder in der Wohnung. Vorsicht auch bei Kühlgeräten oder Klimaanlagen. Viele Hunde sind sehr empfindlich und empfänglich für Augen- oder Ohrenentzündungen.
10
Kennst du dich mit Erster Hilfe beim Hund aus, z.B. bei Insektenstichen, Hitzschlag, Kreislaufzusammenbruch oder anderen Symptomen, die im heißen Sommer vorkommen können? Nein? Dann erkundige dich und mache dich mit den wichtigsten Erstmaßnahmen bekannt, um im Notfall schnell und effektiv helfen zu können.